Der Kürbis. Leckere Rezepte & Wissenswertes

Der bunte Herbst ist da und lädt zum Schlemmen, Wandern und Radfahren ein. Im Herbst startet in Deutschland nämlich die beliebte Kürbiszeit. Ob als Kuchen, Ofengemüse oder in Form einer leckeren Kürbissuppe, richtig zubereitet ist der Kürbis ein wahres Herbst-Schmankerl!

Noch vor gut 15 Jahren gab es hierzulande kaum Kürbis im Angebot und erst recht nicht verschiedene Sorten. Dies hat sich durch die zunehmende Beliebtheit des farbenfrohen Gemüses geändert. Mehr und mehr avancierte der Kürbis zu einem weltweiten Lieblingsgemüse. Die Vielfalt in den heimischen Märkten ist riesig und hat facettenreiche Geschmackserlebnisse zu bieten.

In diesem Ratgeber möchten wir dir unsere fünf beliebtesten Kürbissorten näher bringen. Wir geben dir Tipps & Tricks sowie wissenswerte Informationen an die Hand. Am Ende dieses Artikels findest du wie gewohnt auch leckere Kürbisrezepte zum Selbermachen. Let's go!

Kürbisrezepte und Wissen

Essbare Kürbissorten zum Kochen & Backen

(Saison: September bis November)

Bei der großen Vielfalt an unterschiedlichen Sorten stehst du vor der Qual der Wahl? Da helfen wir gerne und stellen dir jetzt die fünf beliebtesten Kürbissorten vor und zeigen dir, was dich geschmacklich erwartet.

1. Butternut / Butternuss

Diesen leckeren Vertreter hast du wahrscheinlich schon oft gesehen und wohl auch gegessen. Der Butternut-Kürbis gehört zu den beliebtesten Sorten und besticht durch eine birnenartige Form, seine beigefarbene Schale und das orangefarbene Fruchtfleisch. Da die Kerne des Butternut hauptsächlich im bauchigen Teil des Kürbisses sitzen, lässt sich dieser sehr leicht verarbeiten.

Eigenschaften des Butternut

  • Geschmack: Der Butternut punktet durch seinen angenehm nussig-süßen Geschmack und einer dezent butterigen Note.
  • Verwendung: Der Butternut eignet sich wunderbar für die Zubereitung von Kuchen, Marmeladen und Suppen. Auch das Braten, Füllen und Dünsten funktioniert mit diesem Kürbis sehr gut.

2. Hokkaido

Bei dem Hokkaido Kürbis handelt es sich um eine der am häufigsten verwendeten Kürbissorten überhaupt. Diese Art ist kleiner als die meisten anderen Kürbisarten und wird in der Regel nicht schwerer als zwei Kilogramm. Der Hokkaido lässt sich so leicht verarbeiten wie der Butternut. Die Schale mit ihrer kräftigen orange-roten Farbe ist essbar. Er ist ideal für die klassische Kürbissuppe geeignet.

Eigenschaften des Hokkaido

  • Geschmack: Der Kürbis punktet durch sein faserarmes und zugleich saftiges Fruchtfleisch. Den Geschmack würden wir als nussig-süß zusammenfassen.
  • Verwendung: Auch der Hokkaido lässt sich wunderbar zu Kuchen, Auflauf, Kürbiscremesuppe, Püree oder gefüllt verarbeiten.

3. Delicata

„Nomen est omen! Deliziös! Ganz fein! So voller Geschmack! Eben Delicata“

Eigenschaften des Delicata

  • Geschmack: Im Vergleich zu anderen Kürbissorten fällt dieser durch seine milde Gesamtnote auf. Das Fruchtfleisch schmeckt leicht fruchtig-süß mit einem Hauch von Nuss.
  • Verwendung: Der Delicata eignet sich sowohl für Kuchen und Süßspeisen, als auch für kräftige Gerichte zum Grillen, Backen und Braten.

4. Muskatkürbis

Bei dem Muskatkürbis handelt es sich um einen recht großen Vertreter seiner Art. Er ist mit dem Butternut verwandt und kann bis zu 40 Kg schwer werden. Aufgrund seines massigen Fruchtfleischs und verhältnismäßig wenig Kernen, wird er hierzulande sehr geschätzt. Du bekommst hier viel Kürbis für wenig Geld.

Eigenschaften des Muskatkürbis

  • Geschmack: Der Geschmack ist im direkten Vergleich zu anderen Sorten wesentlich intensiver. Schon beim Anschneiden des Muskatkürbis kommt einem aus dem orangefarbenen Fruchtfleisch ein recht würziger Geruch entgegen. Dieser lässt den vollmundigen Geschmack bereits erahnen.
  • Verwendung: Der Muskatkürbis eignet sich super für Suppen, Aufläufe, Kompott oder als Kartoffel-Kürbis-Püree. Den Geschmack kann man zudem mit fein geriebener Muskatnuss verstärken. Ein wahrer Genuss.

5. Gelber Zentner

Ein Brocken von einem Kürbis. Der gelbe Zentner kann bis zu 50 Kg schwer werden. Er hat gelbes Fruchtfleisch und ist in seiner Konsistenz recht wässrig. In Deutschland wird dieser Kürbis gern und viel angebaut.

Eigenschaften des Gelben Zentner

  • Geschmack: Geschmacklich ist der gelbe Zentner als mild-würzig zu bezeichnen.
  • Verwendung: Am besten macht sich diese Kürbisart in Suppen oder als cremiges Püree. Aber auch Chutneys und Marmeladen können von seinem mild-würzigem Aroma profitieren.

Kürbiskerne verarbeiten statt wegwerfen

Häufig bekommen wir zu hören, dass viele nicht wissen was sie mit den Kernen der Kürbisse machen sollen. "Bloß NICHT wegschmeißen!" Kürbiskerne beinhalten wertvolle Inhaltsstoffe und lassen sich mit geringem Aufwand in köstliche Knabbereien verwandeln.

Bei allen Kürbis-Rezepten fällt bei der Verarbeitung eine kleine oder größere Menge Kerne ab. Die Kürbiskerne sind je nach Kürbisart fest mit dem Fruchtfleisch verbunden. Da du für dein Rezept ohnehin das Fruchtfleisch herauslösen musst, kannst du parallel auch gleich die Kerne sammeln und säubern.

Kürbiskerne in drei Schritten richtig entfernen

  • Schritt 1: Höhle den Kürbis mit einem Tee- oder Esslöffel aus. Löse dann die Kerne mit deinen Fingern aus dem Fruchtfleisch heraus. Die gesammelten Kerne legst du in eine Wasserschale. Da an den Kernen immer Fasern des Fruchtfleischs haften bleiben, musst du sie in der Schale gut sauber reiben. So lassen sich auch die letzten Fasern entfernen.
  • Schritt 2: Lege dir ein trockenes Küchentuch neben die Wasserschale. Das Wasser inklusive der sauberen Kerne kannst du nun entweder durch ein Küchensieb gießen oder mit den Händen abfischen. Die Kürbiskerne legst du anschließend auf das Küchentuch, deckst sie damit ab und reibst sie vorsichtig trocken. Damit entfernst du auch die letzten Fasern.
  • Schritt 3: Die sauberen Kerne kannst du nun entweder frisch knabbern, trocknen oder rösten. Wir empfehlen dir, sie zu trocknen und anschließend weiter zu verarbeiten. Wie das geht, verraten wir dir im nächsten Schritt.

Kürbiskerne richtig trocknen

Kürbiskerne in drei Schritten trocken kriegen

  • Schritt 1: Du kannst die soeben trockengerubbelten Kerne vom Handtuch in eine flache Schale kippen und auf die Heizung stellen. Die Wärme der Heizung in Kombination mit der Raumluft sorgt für eine recht schnelle Trocknung.
  • Schritt 2: Noch schneller geht es im Backofen. Dafür musst du den Ofen nicht extra anstellen. Du kannst ganz energieeffizient die Restwärme nach dem Backen nutzen. Die Kerne schüttest du dafür einfach auf ein Backblech, verteilst sie gleichmäßig und schiebst sie in den noch warmen Ofen. Pass auf, dass der Ofen nicht mehr zu heiß ist und schließe ihn nicht ganz!
  • Schritt 3: Bei häufigem Verzehr von Kürbissen und anderen kerngebenden Gemüsesorten, macht die Anschaffung eines Dörrautomatens Sinn. Mit diesem kannst du deiner Ernte innerhalb kürzester Zeit die Feuchtigkeit entziehen. Gute Dörrautomaten sind leider nicht ganz günstig und können zwischen 150 und 600 Euro kosten.

Unsere Meinung: Die Möglichkeiten 1 und 2 sind für den normalen Hausgebrauch sicherlich die beste Wahl und reichen für das Trocknen von Kürbiskernen vollkommen aus.

Kürbiskerne richtig rösten

Das Rösten von Kürbiskernen ist super einfach und geht zudem schnell.

  • Schritt 1: Heize deinen Backofen auf 180°C vor und stelle ihn auf Ober- und Unterhitze.
  • Schritt 2: Nimm ca. 200g deiner gereinigten und getrockneten Kürbiskerne und gebe sie in eine Schüssel.
  • Schritt 3: Gib drei Esslöffel Raps- oder Sonnenblumenöl in die Schüssel und würze die Kerne ganz nach Belieben. Salz, Pfeffer, Paprika, Chili oder Knoblauch in Pulverform eignen sich wunderbar zum Veredeln der Kürbiskerne. Vermenge die Zutaten anschließend gut mit den Händen oder einem Kochlöffel.
  • Schritt 4: Nimm dir ein Backblech und lege es mit Backpapier oder einer Backmatte aus Platin-Silikon aus. Verteile nun die Kerne gleichmäßig und schiebe das Backblech in den Ofen.
  • Schritt 5: Die Kerne müssen gut 25 Minuten im Ofen geröstet werden. Du solltest sie nach der halben Zeit einmal wenden und sie ab und an mal begutachten – nicht, dass sie zu kross werden.

Tada! Fertig sind deine gerösteten Kürbiskerne. Lass sie noch eine Weile abkühlen und lagere sie dann in einem trockenen Behälter. Nun steht einem geselligen Kinoabend zuhause nichts mehr im Wege.

Kürbiskerne richtig karamellisieren

Das Karamellisieren von Kürbiskernen geht schnell und einfach.

  • Schritt 1: Schnapp dir eine Schüssel und gib ca. 200g saubere und getrocknete Kürbiskerne hinein.
  • Schritt 2: Gib anschließend zwei Esslöffel Raps- oder Sonnenblumenöl sowie drei Esslöffel Zucker und eine Prise Salz in die Schüssel. Vermenge die Zutaten mit den Händen oder einem Kochlöffel.
  • Schritt 3: Erhitze dein Kochfeld samt Pfanne auf mittlerer Stufe. Eine beschichtete Pfanne eignet sich zum Karamellisieren am besten.
  • Schritt 4: Schütte den Inhalt der Schüssel in die erwärmte Pfanne und rühre die Kerne permanent mit einem Löffel um. Das Ziel ist erreicht, wenn der Zucker sich verflüssigt und karamellisiert.
  • Schritt 5: Gib die karamellisierten Kürbiskerne in eine flache Schale und lass sie abkühlen.

Fertig! Karamellisiert schmecken die Kerne echt hammermäßig und sind ein leckerer Snack für nebenbei.

Wo kommt der Kürbis her?

Der Kürbis kommt ursprünglich aus Amerika und wurde bereits ca. 9000 Jahre v. Chr. von Ureinwohnern Amerikas wie den Maya angebaut. Ganz traditionell wird der Kürbis dort auch heute noch gern zusammen mit Mais und Bohnen gegessen. Diese Kombination wird "Drei Schwestern" oder Milpa genannt.

Mit der Entdeckung Amerikas durch die Europäer kam der Kürbis auch auf den alten Kontinent und hat sich seitdem fest etabliert. Aufgrund seiner leichten Kultivierung und reichhaltigen Inhaltsstoffe, wird er heute weltweit in vorzugsweise warmen Regionen angebaut, die eine hohe Sonneneinstrahlung und wechselnde Trocken- und Regenzeiten aufweisen. Der Kürbis gedeiht vor allem in nassen Tieflandgebieten, Flussufern und in wassernahen Sand- als auch Schotterböden. Der weltweit größte Exporteur von Kürbissen ist China.

So viel erstmal zum tollen Kürbis. Fazit: Er ist vielseitig, lecker, gut zu verarbeiten und preiswert. Ein echtes Powergemüse für die Herbstzeit. Wir wünschen dir guten Appetit und viel Spaß beim Kochen, Backen, Experimentieren und Selbermachen.

Kürbis-Rezepte

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